Ich werde immer wieder von Unternehmern und Coaches angesprochen, meine Unternehmenskultur sei einzigartig, besonders und gut. Wie erreiche ich das?

Ich weiß es nicht. Wie soll ich bewerten, ob unsere Unternehmenskultur gut ist? Und was ist gut? Wer entscheidet was gut ist?
Ich gehe einen Schritt zurück: Jedes Unternehmen hat eine Kultur. Es kann eine sch…, eine gute, eine funktionierende, eine mitarbeiterbezogene, eine leistungsbezogene, eine erfolgsbezogene, eine chefbezogene Kultur sein.  Ob sie gut oder schlecht ist, ist vollkommen egal. Entscheidend für mich ist, dass die Unternehmenskultur sich mit dem Ziel der Firma identifiziert. Manchmal hat der Chef das Ziel, langfristig erfolgreich zu werden, lebt dagegen eine Kultur von Hire an Fire. Da passt dann einige nicht.

Es gibt eine interessante Parallele dazu, das ist die sogenannte Kanzlerdemokratie. Man beschreibt zwei unterschiedliche Demokratiearten eines Kanzlers. Das kann die komplett auf den Kanzler orientierte sein. Als Beispiel: Konrad Adenauer und Helmut Kohl waren Kanzler, die sehr stark auf sich bezogen waren. Genau diese Art der Führung war in dem Augenblick wichtig. Wenn Adenauer nicht so gewesen wäre, wäre Deutschland heute nicht da, wo es heute ist.

Und es gibt Kanzlerdemokratien, die eher weicher sind. Zum Beispiel: Kurt Georg Kiesinger war eher auf die Demokratie-Ebene fokussiert und nicht auf die Person. Brauchten wir zu der Zeit auch nicht.

So sehe ich das auch mit der Unternehmenskultur. Wichtig ist, welches Ziel verfolge ich als Unternehmer und was steht langfristig in meiner Strategie. Es ist klug eine Kultur vorzuleben und die Mitarbeiter auf unsere Reise mitzunehmen. So erreicht man die Unternehmensziele. Die Frage nach dem WARUM und nicht nach dem WAS.

Vom Ziel zur Kultur

Ähnlich verhält es sich bei einem Team. Teambuildingmaßnahmen finde ich schlimm. In dem Augenblick, an dem ich mit einer weiteren Person in einem Raum bin, sind wir ein Team. Ob es ein sch.. Team oder ein großartiges Team ist, wer will das entscheiden? Entscheidend ist doch das, dass das Team die Ziele erreicht, die es sich gesetzt hat. Ob der Sieg bei einem Fußballspiel oder eine neue Ausschreibung gewinnen. Und so kommen wir wieder zu unserem Unternehmensziel.

Voraussetzung ist, dass ich eine Strategie habe und in dieser muss ein Ziel formuliert sein. Wenn ich als Unternehmer kein Ziel habe, welche Kultur soll ich dann leben? Welches Team packe ich dann zusammen und welchen Spirit hat dann dieses Team? Es irrt herum und weiß gar nicht, ob es heute gewinnen oder verlieren soll.